Unsere neue Bibliothek

17. Mai 2022

Kurz nach dem Umzug der Gesamtschule an die Detmolder Straße startete bereits unsere Bibliothek. Unsere Bibliothekarinnen haben eine nicht zu beziffernde Anzahl von Stunden mit Herzblut und Leidenschaft daran und darin gearbeitet. Nur durch sie war die Bib ein beliebter Treffpunkt für alle Schüler, um zu stöbern und Bücher auszuleihen. Und das immer noch trotz aller Digitalisierung! Ein herzliches Dankeschön allen ehemaligen und den drei aktuellen Mitarbeiterinnen.

Nach 25 Jahren und einem Wachstum auf fast 1300 Schüler war die Räumlichkeit, die etwa der Größe eines Klassenraumes entsprach, schon lange viel zu klein – auch für die fast 7000 Bücher.

Nun lagen seit Ende des vorigen Jahrtausends (!) bereits Architektenpläne für einen Bau zwischen Gebäude B und C vor („Zwischenbau“). Da über alle Jahre fraglich geblieben ist, ob wir das überhaupt noch einmal mit einer Aula in Kombination mit Bibliothek realisieren können, haben wir jetzt die nordöstliche Hälfte der ersten Etage in Gebäude D umgebaut: Das ehemalige Grundschullehrerzimmer samt Sekretariat, Büros und einem Klassenraum. (Danke unseren Bauleuten: für ihren Einsatz, ihre Zuverlässigkeit, die Sorgfalt und das Mitdenken.)

Heutzutage gibt es keine „Bibliotheken“ mehr, es sind alles „Lernzentren“. Als ob von dort wie bei einem Epizentrum das Lernen ausgeht und seine Lernimpulse wie Erdbebenwellen in die Schule schickt.

Die Grundfläche unseres Anwesens Detmolder Straße 284 umfasst 38.000 m². Davon haben wir fast 15.000 m² umbaute Flächen für fast 1300 Schüler, die täglich kommen, um mehrere Stunden zu lernen. Das alles zusammen ist ein Lernzentrum! Deshalb nennen wir die neuen 280 m² nach wie vor schlicht Bibliothek.

Praktischerweise befinden sich dort nicht nur sehr viele Bücher unterschiedlichster Art, sondern auch Sitzmöglichkeiten, Gruppentische, einige PCs und ein Touchdisplay samt Sitzwürfelbestuhlung. Zugegeben: Deshalb ist dann doch mehr als nur ein „Buchbehälter“ (die wörtliche Übersetzung von Bibliothek), denn die eine Hälfte kann als „Lernwerkstatt“ genutzt und bspw. von ganzen Klassen gebucht werden.

Die Zeit der mehrbändigen Lexika ist zweifellos vorbei, Recherchen finden so gut wie nur noch online statt. Hat deshalb das Buch schlechthin ausgedient? Ist es eine aussterbende Spezies und sind Bibliotheken ein Anachromismus? Wir denken nicht. Ein Buch hält man in der Hand. Man fühlt sein Gewicht und die Textur der Seiten. Bücher riechen. Ihre Schriftzeichen verschwinden nicht durchs Scrollen, sondern durch sie werden Gedanken, Fantasien, Berichte usw. festgehalten. Ein Grund mehr, im Buchbehälter die Bücher zu behalten.

KL

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