10. Februar 2016
Während ein Teil der Schüler der Flüchtlings-AG zum Oldentruper Hof (LINK) fährt, geht es für die anderen zum Rütli, dem ehemalige Hotel an der Osningstraße, um dort den Flüchtlingen Deutsch beizubringen. Im Gegensatz zum Oldentruper Hof, haben wir es hier weniger mit Kindern zu tun (von denen gibt es nicht so viele da), sondern bislang eher mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Erwachsenen.
Wir treffen uns dazu bereits um 14 Uhr und gehen gemeinsam den Stundenverlaufsplan für den Tag durch. Die Schüler sind dabei die Deutschlehrer, die teilweise in 1:1 Betreuung mit den Flüchtlingen die verschiedenen Wörter durchgehen und die einzelnen Übungen durchführen. Das ist deshalb so gut möglich, weil wir nach der Thomson Methode des Growing Participator Approach arbeiten. Greg Thomson war selbst Missionar und entwickelte eine Methode, wie er sich mit Hilfe eines einheimischen Sprachpaten die Sprache beibringen kann. Die Methode kommt dabei nur mit Hilfe von Bildern, Figuren und Gegenständen aus und bedarf keines Lehrwerkes. Sämtliche Materialien sind online auch kostenlos verfügbar. Mittlerweile bietet Wycliff auch einen Kurs speziell für Flüchtlinge in Deutschland an: Wycliff Deutschfernkurs für Flüchtlinge
Die Flüchtlinge hatten bislang immer auch viel Spaß beim Lernen und auch die Schüler waren begeistert. Ein Schüler aus der 8. Klasse sagt: „Wo wir Deutsch beigebracht haben, war ich danach einfach richtig glücklich. Und als ich nach Hause gefahren bin, da hat das nicht aufgehört. Ich war immer noch einfach glücklich.“ Auch die anfänglichen Bedenken haben sich nicht bestätigt. So sagt ein anderer Schüler aus der 8.Klasse: „Ich fand das auch so cool, dass sie uns angenommen haben, obwohl wir so viel jünger sind als sie. Ich dachte erst, wie wird das, wir sollen sie ja unterrichten. Aber ich finde die Methode sehr cool und sie ist auch leicht, sodass sie das gut verstehen.“
In Zukunft werden wir den Kurs etwas umstrukturieren, unter anderem da es auch an der Pestalozzi-Schule Bedarf für Deutschkurse gibt. Wir versuchen daher, den Kurs in die Schule zu verlegen, wo wir mehr Platz und Ruhe haben und recht in der Mitte zwischen diesen beiden Einrichtungen liegen.
Wir freuen uns sehr über Gebetsunterstützung, dass die Flüchtlinge das Angebot gut annehmen und dass wir genug Fahrer finden für Flüchtlinge, die den Weg (insbesondere vom und zum Rütli) nicht zu Fuß bewältigen können (es gibt einige Ältere und teilweise auch Hochschwangere dort).
Bei allen Aktionen möchten wir bewusst als Christen in Erscheinung treten. Eine Möglichkeit bietet dafür das Zeichen der Nazarener, welches wir als Buttons tragen, oder das abschließende Gebet mit den Schülern in der Einrichtung selbst. Auch hier haben wir Gebetsunterstützung nötig, dass wir als Christen wahrgenommen werden und die gute Nachricht von Gottes Liebe und Vergebung weitergeben können.
Verfasst von Ina Bronner und Christina Ens